MENSCHEN
Frauen bringen Licht in die Welt
Anlässlich des Internationalen Frauentags haben wir mit drei fantastischen Frauen gesprochen, die die Welt um sich herum mit den Dingen bereichern, an die sie glauben. Wir stellen vor: Lavinya Stennett, Alexandra Elle und MilaNonna…
Von der Infragestellung der Art und Weise, wie wichtige Kapitel der Geschichte an künftige Generationen weitergegeben werden, bis hin zur Umarbeitung der Regeln, was es bedeutet, eine Frau, Ehefrau und Mutter zu sein: Wir sprechen mit drei inspirierenden Frauen darüber, wie das Frausein im Jahr 2021 aussieht. Jede dieser Frauen hat in einem Jahr, in dem es mehr als je nötig war, Licht in diese Welt gebracht. Das sind Lavinya – Gründerin von The Black Curriculum, MilaNonna – Vorreiterin in der Modebranche und Professorin und Alexandra – Autorin und Lifecoach mit einem Schwerpunkt auf Selbstfürsorge, passend zu einer Zeit, in der unser Wohlbefinden wichtiger ist als sonst.
Lavinya trägt Strickmode von COS. (Foto: Jeff Boudreau).
LAVINYA STENNETT, GRÜNDERIN VON THE BLACK CURRICULUM
Lavinya Stennett wurde im Süden Londons geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sie führt die Mission an, Menschen im Vereinigten Königreich und darüber hinaus die Geschichte der Afroamerikaner zu vermitteln. Die 23-Jährige gründete The Black Curriculum, um die Zukunft der Bildung durch die britische Geschichte der Afroamerikaner neu zu gestalten und deren Auslassung in Schulbüchern entgegenzuwirken. Ihre Arbeit erstreckt sich auf das Besuchen von Schulklassen, die Durchführung von Workshops, Sensibilisierung, Unterstützung von Lehrern – und vieles mehr.
Warum ist es wichtig, den Internationalen Frauentag zu feiern?
„Ich denke, es ist wichtig, Frauen jeden Tag wertzuschätzen. Am Internationalen Frauentag ist das jedoch umso bedeutsamer. Es gibt Berichte von Frauen, die Unglaubliches vollbringen. Weil dies jedoch für uns etwas ganz Normales ist, wird es nicht immer gewürdigt."
Was bedeutet es heutzutage, eine Frau zu sein?
„Es bedeutet, selbstbewusst zu sein. Sich ohne Kompromisse seiner Stärke bewusst zu sein. Ich glaube, es gibt kein festgelegtes Konzept vom Frausein. Das ist ein großer Vorteil, man kann sich verändern, neu definieren und erfinden. Die Möglichkeit, Dinge auszutauschen und zu verändern ist sehr machtvoll."
Was hat Sie dazu inspiriert, das Black Curriculum zu gründen?
„Ich würde sagen, es waren zwei Dinge–eines davon war meine Erfahrung. Ich habe einen Abschluss in Afrikanistik und bei meinem Studium einen Einblick in die afrikanische Geschichte, deren Schönheit und Komplexität erhalten. So etwas habe ich in der Schule nicht gelernt. Zudem habe ich durch die Reise nach Neuseeland eine ganz neue Sicht auf Imperien und die Verbindung zwischen der britischen Geschichte und dem Rest der Welt."
Das letzte Jahr war in vielerlei Hinsicht schwierig. Wie bleiben Sie positiv und konzentriert?
„Jetzt gerade lebe ich von Tag zu Tag. Die ultimative Vision The Black Curriculum treibt mich an. Ich denke, ich werde zu keinem Zeitpunkt nicht daran glauben, dass sich etwas verändert. Ich glaube, dass alle jungen Menschen im Vereinigten Königreich mehr über die britische Geschichte der Afroamerikaner lernen werden, das treibt mich wirklich an."
Wie sieht für Sie die perfekte Zukunft aus?
„Ich denke an eine Zukunft, in der junge Menschen das Gefühl haben, akzeptiert zu werden und sich selbst ausdrücken zu können. Nicht nur als Individuum, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Ich wünsche mir eine Zukunft, in der junge Menschen ganz sie selbst sein können."
SCHNELLFRAGERUNDE
Was ist das letzte Buch, das Sie gelesen haben?
„Why I Write von George Orwell."
Was ist das Besondere an Ihrem Stil?
„Prints."
Was haben Sie als letztes gegoogelt?
„Ein YouTube-Video über 7 Arten von Männern, die man meiden sollte."
Ihre größte Leistung?
„Meine erste Alleinreise in ein neues Land und alles, was sich mit dem Black Curriculum beschäftigt."
Wenn Sie eine Botschaft an Ihr jüngeres Ich senden könnten, was würden Sie sagen?
„Sei nicht so schüchtern und habe nicht das Gefühl, dass du nicht du selbst sein kannst. Mach es einfach."
Alexandra trägt Strickmode von COS. (Foto: Farrah Skeiky).
ALEXANDRA ELLE, AUTORIN UND WELLNESSBERATERIN
Für Alexandra Elle, die mit ihren drei Töchtern in Washington DC lebt, ist jeden Tag Internationaler Frauentag. Sie hat sich schon in jungen Jahren dem Schreiben gewidmet, sieht es als eine Art Therapie, um ihre Emotionen und Erfahrungen zu Papier zu bringen. Seitdem inspiriert sie mit ihren Geschichten, Lehren und ihrer Poesie die Menschen. Alexandra hat außerdem eine Reihe von Workshops zusammengestellt, um anderen zu helfen, ihre Stimme durch das geschriebene Wort zu finden. Das Ziel? Menschen sich selbst näher zu bringen.
Warum ist es wichtig, den Internationalen Frauentag zu feiern?
„Wenn Frauen zusammenkommen, wird Großes passieren. Ich glaube wirklich daran und denke, dass wir jetzt mehr als zuvor zusammenhalten, uns gegenseitig unterstützen und zusammenfinden. Schwesternschaft ist mir wichtig, es ist einfach toll, eine Frau zu sein. Ich liebe es und würde nichts daran ändern."
Was bedeutet es heutzutage, eine Frau zu sein?
„Ich denke, es bedeutet, authentisch und furchtlos aufzutreten. Ich möchte meinen Töchtern vermitteln, dass sie alle Individuen sind und sehr wohl für sich selbst sprechen können. Sie können mit ihrem Leben anfangen, was immer sie möchten, solange sie hart arbeiten und freundlich sind."
Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der im Moment Probleme hat?
„Gönne dir etwas Ruhe. Insbesondere wenn man mit Problemen zu kämpfen hat oder es schwer findet, mit den bevorstehenden Herausforderungen umzugehen. Ich ermutige Menschen dazu, durchzuatmen, um in sich zu ruhen und sich nicht immer darüber Sorgen zu machen, sich vollkommen gut zu fühlen. Es wird besser werden, man muss sich jedoch etwas emotionale Ruhe gönnen."
Wie sieht für Sie die perfekte Zukunft aus?
„Mir fallen drei Worte ein: Gerechtigkeit, Gleichheit und Liebe für alle. Ich hoffe darauf, insbesondere wenn meine Kinder älter werden und ihr Zuhause verlassen."
SCHNELLFRAGERUNDE
Was ist das Besondere an Ihrem Stil?
„Ich trage im Winter nur Schwarz. Schwarze Hosen, schwarze Rollkragenpullover, schwarze Stiefel.'
Was haben Sie als letztes gegoogelt?
„Ein Rezept für die Erdnussbutterkekse, die ich mit meiner Kleinen nach diesem Interview backen werde."
Apropos Kekse, was ist Ihr Lieblingssnack?
„M&Ms mit Mandeln. Dazu muss man unbedingt Brezeln essen – salzig und süß zusammen."
Wie finden Sie Ruhe?
„Mein Kaffeeritual lässt mich zur Ruhe kommen – einfach das Aufbrühen einer köstlichen Tasse Kaffee und das Aufschäumen der Milch. Ich weiß, dass das etwas eigenwillig ist, aber es hilft mir dabei, meine Gedanken zu ordnen."
Wenn Sie eine Botschaft an Ihr jüngeres Ich senden könnten, was würden Sie sagen?
„So viele Dinge. Ich arbeite gerade an einem Buch für sie! Ich würde sagen, „du musst dich nicht selbst aufgeben, um geliebt zu werden.""
MilaNonna trägt ein Hemd von COS. (Foto: Kwon Sook Yeon).
MILANONNA, LIFESTYLE-MENTORIN UND MODEBERATERIN
Myungsuk Jang, AKA MilaNonna, war die erste koreanische Studentin, die Mode am Instituto Marangoni in Mailand studierte. Kulturell gesehen war es für eine Frau ihres Alters ungewöhnlich, zu arbeiten, eine Familie zu gründen und im Ausland zu studieren, was sie zu einer modernen Mentorin für berufstätige Mütter machte. Nach 40 Jahren in der Modebranche ist MilaNonna auch heute noch eine Botschafterin für die koreanische Kultur – sie hat sogar die Ehrenritterwürde erhalten. Als ob das noch nicht genug wäre, tauchte sie vor Kurzem in die wundervolle Welt von YouTube ein, um auch dort ihr Wissen zu teilen.
Warum ist es wichtig, den Internationalen Frauentag zu feiern?
„Ich glaube, dass unser Kampf gegen Unterdrückung in der Vergangenheit das geprägt hat, was wir heute haben. Die Frauen von heute haben bessere Voraussetzungen, es gibt jedoch nach wie vor jene, die Ungerechtigkeiten ausgesetzt sind. Der Internationale Frauentag ist wahrlich noch keine vollständige Feierlichkeit, es gibt noch viel zu tun. Ich hoffe der Tag, an dem wir wirklich feiern können, wird bald kommen."
Was bedeutet es heutzutage, eine Frau zu sein?
„Man kann gar nicht in Worte fassen, wie schwer es für Frauen ist, die ihre Arbeit mit ihrer Verantwortung als Mutter in Einklang bringen müssen. Es ist Zeit für unsere Gesellschaft, ernsthaft über Unterschiede und Diskriminierung nachzudenken und die Stärken unseres Geschlechts anzuerkennen."
Ist Nachhaltigkeit ein Thema beim Kauf Ihrer Kleidung?
„Natürlich! Ich wäge immer ab, ob ich Kleidungsstücke für lange Zeit tragen kann. Ich bessere sogar meine Unterwäsche und Loungewear aus. Es ist nicht so, als hielte ich es für Geldverschwendung, ich denke lediglich, dass unser häufiger Konsum eine Gefahr für die Erde darstellt. Darüber habe ich mir schon eine ganze Weile den Kopf zerbrochen, ich weiß jedoch, dass viele Unternehmen nach einer Lösung suchen. Es freut mich, dass COS eine wichtige Rolle dabei einnimmt."
Das letzte Jahr war in vielerlei Hinsicht schwierig. Wie bleiben Sie positiv und konzentriert?
„Es gibt eine Passage in einem Gebet, die ich mir immer wieder selbst vorspreche:
„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.""
SCHNELLFRAGERUNDE
Wie würden Sie Ihren Stil definieren?
„Schlicht, einfach: mein einziger Stil."
Was sammeln Sie?
„Ich sammle Erfahrungen – jede Erfahrung ist interessant."
Ihre größte Leistung?
„Ich bin stolz darauf, einen Tag nach dem anderen gelebt zu haben. Mir fällt keine größte Errungenschaft ein, aber ich bin dankbar dafür, meinen Lebensinhalt gefunden zu haben."
Was inspiriert Sie?
„Meine Ideale dienen mir als Inspiration – die Welt, in der ich leben möchte."
Welche Schauspielerin würde Sie in der Verfilmung Ihres Lebens spielen?
„Ich natürlich! Die Protagonistin meines Lebens bin ich, also sollte ich auch die Schauspielerin in der Verfilmung meines Lebens sein, meinen Sie nicht?"
Im Namen von Lavinya Stennett, Alexandra Elle und MilaNonna spendet COS an diesem Internationalen Frauentag an The Black Curriculum – ein soziales Unternehmen, das die Geschichte der Afroamerikaner im Vereinigten Königreich verbreiten möchte, The Loveland Foundation - eine Organisation, die landesweit Therapieunterstützung für afroamerikanische Frauen und Mädchen anbietet, und My House – eine Zufluchtsmöglichkeit, die alleinerziehenden Müttern in Korea Sicherheit und Unterstützung bietet. Wenn Sie einen Betrag an My House spenden möchten, wählen Sie bitte die Option „Others" und geben Sie „My House" als Spendenzweck an.